Handy im Auto - Blindflug auf der Straße
Mit 30 km/h durchs Wohngebiet. Ein kurzer Blick aufs Smartphone, um noch mal nach der richtigen Adresse zu schauen. Schon ist es passiert. Das Kind, das zwischen parkenden Autos auf die Straße gelaufen ist, hat der Fahrer übersehen. Mehr als jeder zehnte Verkehrsunfall lässt sich mittlerweile auf die Nutzung elektronischer Geräte beim Fahren zurückführen. Dieser Unfall hat zum Glück nur im Blindflug-Simulator stattgefunden.
Auf der gemeinsamen Auftaktveranstaltung der Kreisverkehrswacht Steinfurt, der Polizei des Kreises Steinfurt und der Provinzial wollen die Partner zusammen auf das digitale Unfallrisiko Smartphone hinweisen. Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit – für das Thema und für den Straßenverkehr. „Das Smartphone ist längst die Unfallursache Nr. 1 in Deutschland“, erklärt Mirco Schneider, Leiter der Abteilung Schadenverhütung / Risikoberatung der Provinzial NordWest, „das Motto unserer Aktion lautet daher auch: Mach die Straße nicht zur Nebensache.“ Der Verzicht auf das Handy am Steuer sollte ebenso selbstverständlich sein wie das Anschnallen.
Auf der gemeinsamen Auftaktveranstaltung der Kreisverkehrswacht Steinfurt, der Polizei des Kreises Steinfurt und der Provinzial wollen die Partner zusammen auf das digitale Unfallrisiko Smartphone hinweisen. Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit – für das Thema und für den Straßenverkehr. „Das Smartphone ist längst die Unfallursache Nr. 1 in Deutschland“, erklärt Mirco Schneider, Leiter der Abteilung Schadenverhütung / Risikoberatung der Provinzial NordWest, „das Motto unserer Aktion lautet daher auch: Mach die Straße nicht zur Nebensache.“ Der Verzicht auf das Handy am Steuer sollte ebenso selbstverständlich sein wie das Anschnallen.
Blindflug im Simulator
Der Simulator macht die reale Gefahr erlebbar. Steinfurts Kreisdirektor Dr. Martin Sommer probiert es aus. Er macht das, was sonst am Steuer verboten ist. Bei zügiger Fahrt wird er in kurzen Abständen aufgefordert: „Oma anrufen“, „Bahnhofstraße finden“ und „Musik von Pink raussuchen“. Gleichzeitig muss er besondere Verkehrssituationen meistern. Ein Unfall ist nur eine Frage der Zeit. Sein Fazit: "Kein Anruf und keine Kurznachricht kann so wichtig sein, dass dafür ein Leben gefährdet wird.
Die Gefahr ist real. Allein in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei 2018 bei ihren Kontrollen 167.000 Verstöße festgestellt, bei denen das Handy während der Fahrt benutzt wurde. Knapp 25.000 davon bei Radfahrern. Sie dürfen Handys im Straßenverkehr ebenfalls nicht nutzen. Das Smartphone ist längst zum Unfallrisiko Nr. 1 geworden, auch wenn es nicht einzeln als Unfallursache erfasst wird. „Bei vielen Unfällen ist die Unfallursache nicht herauszufinden. Entweder weil die Unfallbeteiligten keine eindeutigen Angaben zum Unfallhergang machen oder im schlimmsten Fall verstorben sind. Eine Nutzung des Mobiltelefons liegt aber oftmals sehr nahe“, erklärt Frank Fichtner. Als Leitender Polizeidirektor leitet er die Abteilung Polizei des Kreises Steinfurt. Schätzungen gehen von deutschlandweit 300 tödlichen Unfällen durch digitale Ablenkung aus. Zum Vergleich: Durch Alkohol kamen 2018 in Deutschland 256 Menschen ums Leben.
Das soll sich ändern und die Strafen für die Handynutzung am Steuer steigen. Beim Fahrradfahren telefonieren kostet bereits 55 Euro. Die Smartphone-Nutzung bei der Autofahrt schlägt mit 100 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister zu Buche. Kommt es zu einer Gefährdung, werden 150 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot fällig. Mit Sachbeschädigung erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro. Gegebenenfalls handelt es sich sogar um eine Straftat.
Das soll sich ändern und die Strafen für die Handynutzung am Steuer steigen. Beim Fahrradfahren telefonieren kostet bereits 55 Euro. Die Smartphone-Nutzung bei der Autofahrt schlägt mit 100 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister zu Buche. Kommt es zu einer Gefährdung, werden 150 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot fällig. Mit Sachbeschädigung erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro. Gegebenenfalls handelt es sich sogar um eine Straftat.
Gefahr in allen Altersgruppen
Mehr als 36 Prozent der Smartphone-Besitzer sind bereits selbst in eine gefährliche Verkehrssituation geraten, weil sie durch das Smartphone abgelenkt waren. Dennoch nutzt rund die Hälfte aller Fahrer ihr Handy ab und zu am Steuer. Mit 85 Prozent sind es bei den 18-29-Jährigen die meisten. Bei den 30- bis 44-Jährigen greifen aber auch immer noch mehr als drei Viertel der Fahrer gelegentlich zum Smartphone.
Der Blindflug-Simulator kommt nun an Schulen, bei Stadtfesten oder anderen Veranstaltungen zum Einsatz. Er wird möglichst vielen Menschen zeigen, wie schnell sie die Kontrolle verlieren, auch wenn der Blick aufs Handy nur kurz ist. Denn nur die Änderung des eigenen Verhaltens kann helfen, Unfälle zu vermeiden. Dafür sollte das Smartphone während der Fahrt konsequent außer Reichweite gelegt werden, ins Handschuhfach, in die Tasche oder auch in den Kofferraum. Am besten lautlos, ganz ohne Vibrationsalarm. So können alle Verkehrsteilnehmer dem Motto der Aktion folgen: Mach die Straße nicht zur Nebensache.
Der Blindflug-Simulator kommt nun an Schulen, bei Stadtfesten oder anderen Veranstaltungen zum Einsatz. Er wird möglichst vielen Menschen zeigen, wie schnell sie die Kontrolle verlieren, auch wenn der Blick aufs Handy nur kurz ist. Denn nur die Änderung des eigenen Verhaltens kann helfen, Unfälle zu vermeiden. Dafür sollte das Smartphone während der Fahrt konsequent außer Reichweite gelegt werden, ins Handschuhfach, in die Tasche oder auch in den Kofferraum. Am besten lautlos, ganz ohne Vibrationsalarm. So können alle Verkehrsteilnehmer dem Motto der Aktion folgen: Mach die Straße nicht zur Nebensache.
Schutzengel-Tipp
Verzichten Sie während der Fahrt auf Ihr Handy. Legen Sie es ins Handschuhfach oder in den Kofferraum. Stellen Sie es lautlos oder in den Flugmodus. Haben Sie den Mut, auch als Beifahrer „nein“ zu sagen, wenn der Fahrer sein Smartphone nutzen will.

Text: Beatrix Richter
Quellenangabe Fotos: Marcos Mesa Sam Wordley, Pat Scheidemann, Thomas Klerx